Kranzniederlegung am Maria Veener Ehrenmal
06.09.2020 Maria Veen (bli). „In diesem Jahr hat ein kleines Virus die Welt verändert,“ mit diesen Worten begann Manfred Inhestern, Vorsitzender des Allgemeinen Bürgerschützenvereins Middelbauerschaft Maria-Veen, seine Rede am Ehrenmal.
Am Sonntagvormittag trafen sich Vorstand, Offiziere und das Königspaar Sebastian Dowe und Carolin Denne mit ihrem Ehrenpaar Philipp Inhestern und Theresa Heiming zur Kranzniederlegung am Ehrenmal in Maria Veen. Die Veranstaltung wurde eingeleitet mit einem Gottesdienst in der St. Marien Kirche.
Manfred Inhestern erinnerte in seiner Ansprache an den letzten Ausfall des Schützenfestes kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges. „Der Krieg brachte unendlich viel Leid und Not. ... Viele sollten ihre Heimat nicht wiedersehen.“ Er blickte nicht nur zurück auf die Kriegsjahre, sondern auch auf die Zeit davor. In diesem Zusammenhang zitierte er den Holocaust-Überlebenden Marian Turski. „Auschwitz trippelte, machte kleine Schritte, kam näher, bis das geschah, was hier geschehen ist.“ Damit nahm er Bezug auf die langsame Entwicklung des Hasses auf Juden mit Beginn der 1930er Jahre. Turski mahnt die Bevölkerung nicht gleichgültig zu sein, „wenn ihr seht, dass die Vergangenheit für aktuelle politische Zwecke missbraucht wird. Seid nicht gleichgültig, wenn irgendeine Minderheit diskriminiert wird!“ Mit dem Satz „Vergesst niemals, dass Wir wählen können zwischen Böse und Gut. Schützt und schätzt den Frieden,“ beendete Manfred Inhestern seine Rede.
Zum Gedenken an die zahlreichen Kriegstoten der beiden Weltkriege und durch das Corona-Virus Verstorbenen wurde der Kranz vor dem Ehrenmal niedergelegt. Für die passende musikalische Begleitung sorgte die Blaskapelle Reken, diesmal in einer kleineren Besetzung.