Borken setzt Köln die Pappnase auf

Skurios Wappen EFSkurios Volleys entführen beim 3:1-Auswärtssieg gegen die DSHS SnowTrex Köln alle drei Punkte aus der Karnevalshochburg am Rhein

20.02.2023 Borken/Köln (pd). Karneval und Köln – das ist schon eine große Liebe. In dieser Saison verbindet die fünfte Jahreszeit aber auch die Spiele der DSHS SnowTrex Köln und der Skurios Volleys.

Eine weitere Gemeinsamkeit sind die jeweils drei Punkte, welche die Skurios Volleys anschließend jeweils auf ihr Punktekonto der Liga-Tabelle verbuchen durften. Daher war die Freude nach dem 3:1-Auswärtssieg (25:21, 17:25, 25:20, 25:22) am Samstagabend in der Domstadt bei den rund 30 mitgereisten Borkener Fans riesig – hatten sie in der Halle 22 der Deutschen Sporthochschule doch eine „Superjeilezick“ – eine supergeile Zeit.

Insgesamt 110 Minuten ging das Spiel gegen den aktuellen Tabellenfünften, der sich am Samstag erst nach vier Sätzen geschlagen gab. Zwei Tage vor dem berühmten Kölner Rosenmontagsumzug hielt es Offizielle und Helfer nicht mehr in den „normalen“ Klamotten – sie trugen genau das, was ihnen am Besten gefiel. Hauptsache bunt und ausgefallen, so könnte das Motto gelautet haben. Auch das Kölner Trainerteam war verkleidet, Coach Jimmy Czimek im 70er Jahre Disco-Outfit und die Co-Trainer als Imker. Hätten die Statuten der VBL es erlaubt, vermutlich wären auch die Spielerinnen in ausgefallenen Outfits auf dem Feld erschienen als nur mit rot-weiß gestreiften Ringelsocken – den Kölner Karnevalsfarben.

Den Skurios Volleys hingegen lag wenig an Verkleiden. „Nur nicht die rote Pappnase aufsetzen lassen“, gab schon im Vorfeld Borkens Co-Trainer Markus Friedrich als Parole aus, auch wenn die mitgereisten Fans aus dem Westmünsterland sich teilweise karnevalstypisch gekleidet hatten. Sie sollten das Auswärtsspiel durchaus zu so etwas wie ein Heimspiel machen und dominierten teilweise stimmungstechnisch die Halle 22 der Deutschen Sporthochschule.

Durch die weiterhin anhaltende Volleyball-Auszeit von Anika Brinkmann rückte wieder die erst 18-jährige Anastasija Simić in die Starting Six. Da auch Libera Ermira Kozl’onkov ausfiel, übernahm somit wieder Johanna Müller-Scheffsky die Aufgabe als Kapitänin. Gleich zu Beginn setzten ihre Skurios Volleys die Gegner unter Druck und holten zur 1. Technischen Auszeit einen klaren Vorsprung heraus. Plötzlich aber kamen die Gastgeberinnen durch eine Aufschlagserie von Anika Stenchly besser ins Spiel und schnell stand es 10:8 für Köln. Starke Borkener Aufschläge setzten Köln anschließend wiederum zunehmend unter Druck, immer wieder blieben Kölns Angriffe zugleich im Borkener Block hängen. Doch einige Eigenfehler verhinderten, dass sich die Skurios Volleys deutlicher absetzen konnten. Ein erfolgreicher Angriff von Diagonalangreiferin Żaneta Baran beendete diesen Satz schließlich mit 25:21 zugunsten der Gäste.

Im zweiten Satz aber sollte Köln deutlich dominanter auftreten. „Hier haben wir sehr schlecht gespielt“, befand auch Co-Trainer Markus Friedrich. Dank guter Blockarbeit, etwa von der späteren Silber-MVP Franziska Kalde, und fehlendem eigenen Anschlagdruck setzte sich Köln deutlich ab. Das 13:5 aus Kölner Sicht sah schon recht eindeutig aus. Eine kleine Aufschlagserie von Doreen Luther ließ wieder kurz Hoffnung aufkommen, nach dem 13:10 aber drehte wieder Köln auf. Auch eine Auszeit der Gäste brachte wenig Zählbares, sodass nach dem 25:17 die DSHS SnowTrex Köln satztechnisch ausglichen.

Skurios Koln

Insgesamt 25 Spielminuten später hatte sich Borken im dritten Durchgang mit dem 25:20 aus Borkener Sicht dank eines Fehlers der Kölnerin Emelie Siegner den ersten Punkt des Abends erkämpft. Mit Zuspielerin Chaine Konjer und Diagonal-Angreiferin Carolin Beining standen zwei erst 19-Jährige Spielerinnen auf dem Feld. Die junge Diagonalspielerin sollte den gesamten Abend hinweg Kölns Abwehr starke Probleme bereiten, ebenso die erfahrene Fabienne Coenders. Bis zur Satzmitte war das Spiel recht ausgeglichen, dann erst konnten sie die Skurios Volleys eine Führung herausarbeiten und gaben diese nicht mehr aus den Händen.

In dieser Saison ging kein Kölner Spiel über fünf Sätze, somit sah es rein statistisch gut für die Skurios Volleys aus. Eine 5-Punkte Aufschlagserie von Carolin Beining in der ersten Satzhälfte verunsicherte Köln, doch schmolz dieser Vorsprung schnell wieder ab. Über ein 14:16 ging Borken mit einem 17:21 in Führung, doch sollte es noch einmal eng werden. Beim 22:24 sorgte schließlich die frisch eingewechselte Borkener Mittelblockerin Kirsten van Leusen mit einem glücklichen Angriff für den 22:25-Endstand, der den Skurios Volleys nun verdient auch die Punkte zwei und drei für die Tabelle bescherte.

Skurios Koln 2

Die Skurios Volleys sichern durch den Sieg ihre Tabellenführung – die sie nun bei insgesamt fünf verbleibenden Spielen möglichst behalten möchten. Köln hingegen blickt nun auf drei Niederlagen in Folge zurück. Doppelten Grund zur Freude hatte auf Seiten der Skurios Volleys Żaneta Baran, denn zu ihren bislang sechs MVP-Medaillen kann nun die siebte Medaille hinzu, womit sie – zumindest kurzfristig – wieder die MVP-Tabelle der 2. Volleyball Bundesliga Nord anführt. Silber ging an Kölns Mittelblockerin Franziska Kalde.

Vor dem Endspurt um die Meisterschaft haben die Skurios Volleys nun 14 Tage Zeit zum Verschnaufen. Am Samstag, den 4. März, empfangen sie zuhause in der Mergelsberg-Sporthalle den BSV Ostbevern, der zuletzt gegen den SV Blau-Weiß Dingden verlor. Es dürfte also ein spannendes Saisonende werden.

Text: Thomas Hacker

Fotos:
Die Angriffe der 19-jährigen Carolin Beining brachte die Kölnerinnen so manches Mal in Bedrängnis. Foto: Thomas Hacker

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