Anhörung im Landtag zum Them Biogas und Biomethan

Landtag Benning BLippe EF13.01.2023 Düsseldorf (bli). Die Nutzungsmöglichkeiten des mittels Biogas hergestellten Strom und Wärme ist für Reken ein wichtiger Aspekt. Die Familie Benning produziert seit 22 Jahren regenerative Energien und baute vor 18 Jahren die erste Biogasanlage auf dem Hof. Aufgrund der langjährigen Erfahrung wurden Herman-Josef Benning und sein Sohn Hermann-Leonard als Sachverständige zu einer Anhörung im Düsseldorfer Landtag am vergangenen Mittwoch eingeladen.

 

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Die Fraktion der FDP hatte im Ausschuss für Umwelt, Natur- und Verbraucherschutz, Landwirtschaft, Forsten und ländliche Räume folgenden Antrag gestellt: “Biogas und Biomethan als Beitrag zur Energieunabhängigkeit ausbauen und fördern.“
Die Nutzung von erneuerbaren Energien ist aktuell ein wichtiges Thema. Insbesondere die mögliche Reduzierung von Erdgasimporten ist dabei ein wesentlicher Aspekt. Die Biogasanlagen produzieren Strom und Wärme. Ebenso gibt es derzeit einige wenige Betriebe, die Biomethan, dass ähnlich wie Erdgas genutzt werden kann, durch spezielle Veredlungsprozesse erzeugen. Laut Aussage der FDP könnte die aktuelle Biogasproduktionsmenge durch die Beseitigung von gesetzlichen Hürden und Hindernissen gesteigert werden. Ebenso ließe sich die Biomethanproduktion durch mehr Betriebe, die sich an der Herstellung beteiligen, steigern. Um dieses Ziel zu erreichen, schlägt die Fraktion unter anderem finanzielle Förderungen vor. Statt Mais und ähnliche Energiepflanzen sollen für die Gewinnung von Biogas Gülle, Mist, Abfälle, Reststoffe und landwirtschaftlichen Nebenprodukten verwendet werden.

Zum Thema Biogas waren Sachverständige eingeladen worden. Als Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände Nordrhein-Westfalen (NRW) hatten der Landkreistag NRW Düsseldorf, der Städte- und Gemeindebund NRW Düsseldorf und der Städtetag NRW Köln eine Stellungnahme abgegeben. Anwesend waren Vertreter der Landwirtschaftskammer NRW Münster, des Fachverbandes Biogas e.V. Freising, des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) – Landesverband NRW e.V. Düsseldorf, der Benning Agrar-Energie GmbH Reken, des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW e.V. Düsseldorf sowie Prof. Dr. Tillmann Buttschardt Institut für Landschaftsökologie Münster und Dr. Helmut Waniczek Bergisch Gladbach. „Wir sind froh darüber, dass die Meinung eines Praktikers in diesem Zusammenhang gefragt ist“, teilte uns Hermann-Leonard Benning mit.

Die Sachverständigen wurden von den Fraktionsmitgliedern der FDP, CDU, SPD, Grüne, FDP und Afd ausgiebig befragt. Dabei erläuterten sie die jeweiligen Vor- und Nachteile von Biogasanlagen. Die Vorteile überwogen unter der Beachtung der Biodiversität sowie dem Einsatz von Gülle, Mist und Abfall. Damit verbunden ist eine Verbesserung der CO2-Bilanz. Ein weiterer wichtiger Aspekt war der flexible Gebrauch von Biogasanlagen dann, wenn wetterbedingt Photovoltaik und Windkraftanlagen keine Energie erzeugten. Die Bedeutung von Biomethan mit Blick auf die aktuelle Klimakrise wurde hervorgehoben.

Landtag Benning BLippe GruppeFoto: Herman Leonard Benning (3. v. links) und Hermann Josef Benning (2. v. rechts) in Kreis der CDU Abgeordneten (v.l.n.r.) Dr. Ralf Nölten, Markus Höner, Dr. Patricia Peill, Wilhelm Korth und Stephan Wolters

Wie über den Antrag entschieden wird, steht aktuell noch nicht fest. „Für uns ist das Ergebnis wichtig. Reken hat ihm Vergleich zu den Nachbargemeinden viele Biogasanlagenbetreiber. Somit ist hier das mögliche Potenzial sehr hoch. Ausschlaggebend sind stabile Rahmenbedingungen um die vorhandenen Pfeiler für die Energieerzeugung zu erhalten. Laut dem aktuellen EEG (Erneuerbaren-Energien-Gesetz) muss nach einer 20-jährigen Laufzeit der Anlage, der produzierte Strom selbst vermarktet werden. Wir müssen Alternativen finden, um für uns einen Planungssicherheit zu gewährleisten. Es muss eine Weiterentwicklung geben und den Ausbau ermöglichen“, betont Herman-Leonard Benning.