Telenotarzt-Dienst in Reken

Telenotarzt Dienst Reken EF03.05.2022 Groß Reken (bli/pd). Reken wurde als vierte Kommune im Kreis Borken mit dem Telenotarzt-Dienst ausgestattet.

„Der Telenotarzt (TNA) ist ein innovatives Konzept und neues Tätigkeitsfeld der Notfallmedizin. Es sollen moderne Telekommunikationsmöglichkeiten genutzt werden, um ärztliche Unterstützung in der Notfallmedizin schneller und effizienter zur Verfügung zu stellen“, heißt es in der Pressemitteilung des Kreises Borken.

Am vergangenen Montag wurde der Telenotarzt-Dienst im Rahmen eines Pressetermins vorgestellt. Vertreter des Kreises Borken, der Gemeinde Reken und der Rettungswache in Reken erläuterten uns die Funktionsweise der neuen Technik und wiesen auf die Vorteile hin. Bei stetig steigenden Einsatzzahlen und einem in Zukunft absehbaren Mangel an Notärzten, vor allem in ländlichen Gegenden, stellt der TNA eine hocheffektive Ergänzung und Entlastungsoption in der notfallmedizinischen Versorgung dar. Verletzte oder schwerkranke Personen, für die vorher immer ein Notarzt gerufen wurde, erhalten jetzt wesentlich schneller von den gut ausgebildeten Notfallsanitätern in Verbindung mit dem Telenotarzt die passende Erstversorgung. „Für diese Leute bedeutet das nicht weniger, sondern ein zusätzliches Mehr an Hilfe“, betont Landrat Dr. Kai Zwicker.

Telenotarzt Dienst Reken SystemFoto (rechts): Hanho Groetschel präsentiert den Telenotarzt-Dienst im extra hierfür ausgestatteten Rettungswagen

„Durch die Integration des Telenotarztes können wir die Kompetenzen im Münsterland weiter aufbauen und auf Kollegen mit einer umfangreichen fachkundigen Erfahrung zurückgreifen“, erläutert Ordnungsdezernentin Dr. Elisabeth Schwenzow die Vorzüge des Dienstes. Hanjo Groetschel, ärztlicher Leiter Rettungsdienst, hebt hervor, dass bei Fragestellungen, die über die standardmäßigen Maßnahmen hinausgehen, der Arzt nicht mehr vor Ort sein muss. Der TNA-Dienst ermöglicht eine unmittelbare, sichere und zuverlässige Telekonsultation eines Notfallmediziners im Rettungseinsatz. Die Live-Übertragung von Audiokommunikation, Vitalparametern in Echtzeit, Fotos und Videos von der Einsatzstelle gestatten es dem TNA, sich ein exaktes Bild des Patienten zu machen. So können die Rettungskräfte vor Ort durch ärztliche Beratung, gemeinsame Findung einer Diagnose und durch die Delegation therapeutischer Maßnahmen unterstütz werden. Auf diese Weise kann gegebenenfalls auf den Einsatz des konventionellen Notarztes verzichtet beziehungsweise das therapiefreie Intervall bis zu dessen Eintreffen überbrückt werden.

Bürgermeister Deitert bestätigte, dass die Bereitschaft zur Ausbildung zum Notfallsanitäter in Reken sehr groß sei. Die Rekener Rettungswache hat aktuell 10 Notfallsanitäter, einen Rettungssanitäter und vier Auszubildende zum Notfallsanitäter.

Telenotarzt Dienst Reken GruppeFoto: Vertreter des Kreises Borken, der Gemeinde Reken, sowie Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Reken

Neben der Rettungswache Vreden sowie der Feuer- und Rettungswache Borken erhielten auch die Rettungswachen Ahaus und Reken Ende April einen mit der TNA-Technik ausgestatteten Rettungswagen. Wachleiter Georg Holthausen, und sein Stellvertreter Jörg Wiesmann bestätigte, dass der neue Dienst bei der Mannschaft durchweg gut angenommen wurde und erste Erfahrungen gesammelt werden konnten.

Das Land NRW plant, den TNA flächendeckend einzuführen.

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