Meisterschafts-Entscheidung vertagt

Skurios Wappen EFBlau-Weiß Dingden holt drei wichtige Punkte im Abstiegskampf währen die Skurios Volleys ihre erste Saisonniederlage kassieren
22.03.2022 Borken (pd). Ein einziger Punkt hätte genügt, dann hätten die Skurios Volleys am vergangenen Sonntag ihre unglaubliche Serie von 22 siegreichen Ligaspielen hintereinander mit der vorzeitigen Meisterschaft gekrönt.

Ausgerechnet im Rückspiel gegen den Lokalrivalen Blau-Weiß Dingden aber verließ der ersatzgeschwächten Mannschaft das Glück – die Gegner vom Niederrhein gewannen auswärts mit 1:3 (25:15, 17:25, 18:25, 15:25).

„Wir hatten von Woche zu Woche immer mehr Ausfälle zu verkraften“, versuchte nach dem 98-minütigen Match Borkens Co-Trainerin das Spiel einzusortieren. Neben Libera Johanna Müller-Scheffsky war auch Diagonalspielerin Doreen Luther noch immer leicht angeschlagen – beide standen trotzdem im Kader. Etwas überraschend aber kam für die Mannschaft kurz vor dem Match die Nachricht, dass auch die Kapitänin Anika Brinkmann ausfallen würde. Das ging nicht spurlos am Team vorbei, auch weil die Erwartungshaltung nach all den Erfolgen sehr groß war. Lena Nelke: „Da wir in dieser Saison schon nicht den größten Kader haben, war es diese Woche irgendwann vielleicht doch mal zu viel für den Kopf.“ Ließen sich diese krankheitsbedingten Ausfälle durch Umstellungen in den letzten Wochen noch kompensieren, so reichte es nun am Ende nicht mehr. Auf der anderen Seite hatten die auf Tabellenplatz elf stehenden Gegner nichts zu verlieren und spielten somit befreit auf.

Im ersten Satz sah es anfangs so aus, als ob die von Michael Kindermann trainierten Gegner einen schweren Stand haben würden. Nach der 1. Technischen Auszeit zogen die Gastgerinnen davon, auch weil Dingdens Annahme nicht sicher stand. Betrug der Abstand beim 16:12 noch vier Zähler, so zog Borken beim 20:13 weiter davon und verwandelte schließlich den ersten von neun Satzbällen zum 25:15.

Ein Satz hätte also noch gefehlt zur Meisterschaft, doch es sollte anders kommen. Denn plötzlich waren es die Gäste, welche die Angriffe der Skurios Volleys abzuwehren wussten. Wie eine Gummiwand kamen die Bälle zurück ins Feld der Borkener Spielerinnen, Dingden kämpfte dabei um jeden Ballpunkt. Die zwei Auszeiten von Borkens Coach Chang Cheng Liu beim 7:13 bzw. 9:17 verpufften, Borken wirkte plötzlich unsicher. Die Handvoll Dingdener Fans jubelten, als schließlich der dritte Dingdener Matchball zum 17:25-Endstand durch Dingdens Lena Priebs verwandelt wurde. Am Rande gab es eine kleine Premiere: die 26-jährige Jana Schlettert aus der 2. Mannschaft kam erstmals im Dress der Skurios Volleys aufs Feld und wusste auch im weiteren Spielverlauf durchaus zu überzeugen.

Auch in Satz drei wirkten die in der Aufstellung unverändert antretenden Skurios Volleys unsicher, während Dingdens Feldabwehr präzise funktionierte. Ohne Borkens Kapitänin waren die Angriffe nicht mehr so variabel und durchsetzungsstark, hinzu kamen Eigen- und Abstimmungsfehler. Somit ging auch dieser Satz mit 18:25 nach 26 Spielminuten an die Gäste. Während die verwunderten Borkener Fans noch an einen weiteren Satzgewinn glaubten, schließlich hatten die Skurios Volleys in dieser Saison ja noch nie verloren, hatten Dingdens Spielerinnen um die super aufgelegte Lara Kruse, sie gewann am Ende auch verdient die goldene MVP-Medaille, den Sieg bereits vor Augen. Entsprechend dominierte das Volleyballdorf auch den vierten Satz. Etwas Spannung sollte noch zum Ende des Satzes aufkommen als Borken von einem 6:15 auf ein 12:18 verkürzte. Das aber sollte nicht reichen, sodass Dingden am Ende mit 15:25 im vierten Satz siegte und die drei Punkte aus der Borkener Mergelsberg-Sporthalle entführen konnte. Lediglich Fabienne Coenders konnte am Ende kurz lächeln, gewann sie doch die silberne MVP-Medaille.

220322 Skurios Dingden Hacker REFoto: Bei der 1:3-Heimniederlage der Skurios Volleys erwischte nicht nur Dingdens Block einen super Tag

Im anschließenden Interview erinnerte ein sichtlich zufriedener Dingdener Trainer an einen besonderen Moment im Hinspiel als Dingden im dritten Satz klar mit 24:17 führte – und trotzdem diesen trotzdem verlor. „Da hatten wir was gutzumachen heute.“ Borkens Co-Trainerin Lena Nelke lobte Dingdens Abwehr und wagte auch einen Blick aufs nächste Ligaspiel gegen den SCU Emlichheim: „Wir hoffen, dass wir in den nächsten Spielen mit nicht so vielen Verletzungen und Krankheiten weitermachen können. Von daher hoffen wir, dass wir definitiv das nächste Spiel gewinnen und die Meisterschaft beenden.“

Text und Foto: Thomas Hacker