Stolpersteine verlegt in Reken

Stolpersteine BLippe EF27.01.2022 Reken (bli). In der Gemeinde Reken wurden am vergangenen Mittwoch Stolpersteine zum Gedenken an ehemalige jüdische Mitbürger verlegt. 

Stolpersteine BLippe Ansprache

In Klein Reken Ecke Dorfstraße Mühlenweg wurde im Rahmen einer Gedenkveranstaltung der erste Stolperstein für Johanna (Hannchen) Humberg verlegt. Carsten Hösl, Vorsitzender des Heimatvereins Reken begann seine Begrüßungsrede mit dem Zitat „Die Vergangenheit ist nicht dazu da, um sie zu vergessen, sondern viel mehr um aus ihr zu lernen!“ Er richtete sich an die zahlreichen Gäste, darunter Vertreter aus Politik und Verwaltung, Sponsoren und Paten, Mitarbeiter vom Bauhof sowie Mitglieder des Heimatvereins. Durch das Engagement von Ulrich Hengemühle und Georg Meirick konnten viele Kontakte zu Nachkommen, deren jüdische Familien zur Zeit des Naziregimes aus Reken flüchten mussten oder im KZ ermordet wurden, wieder hergestellt werden. „Mit den Stolpersteinen erinnern wir an unsere Mitbürger, die in Reken tief verwurzelt waren“, sagte Carsten Hösl. Ebenso betonte Bürgermeister Manuel Deitert in seiner Ansprache, dass die Stolpersteine als dezentrales Mahnmal für alle diejenigen stehen, die von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden. „'Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist´“, zitiert Manuel Deitert aus dem Talmud und fügt an, dass mit den Steinen vor den Häusern die Erinnerung an die Bewohner lebendig wird.

Stolpersteine BLippe Svchuler

Im Anschluss erinnerten Simon Schlattmann und Mika Sondermann, Schüler der Klasse 10c der Sekundarschule Hohe Mark, an Hannchen Humberg, die viel für die Familie Rentmeister getan hatte. Aus Erzählungen ihrer Familie wusste Luise Sondermann (geb. Rentmeister) noch, dass Hannchen früher als Kindermädchen bei ihrer Familie gearbeitet hatte. Trotz „Warnungen“ aus der Nachbarschaft „das sei ein jüdisches Mädchen“ hatten die Großeltern sie weiter beschäftigt.

Stolpersteine BLippe LuiseFoto: Luise Sondermann dritte von links.

 

Stolpersteine BLippe PosauneFoto: Musikalisch wurde die Veranstaltung vom evangelischen Posaunenchor begleitet.

Der Künstler Gunter Demnig hatte vor rund 30 Jahren die Idee der Stolpersteine und seit dem in 1265 Kommunen in Deutschland und 21 Länder in Europa verlegt. In Klein Reken setzte er den ersten Stein für Johanna Humberg an der Ecke Dorfstraße Mühlenweg.

Stolpersteine BLippe MD

Stolpersteine BLippe Stein
Manuel Deitert kniete vor dem Stein nieder und sprach das jüdische Erinnerungsgebet El Male Rachamim, das traditionell zum Gedanken an die Toten gesprochen wird. Er bat um Verzeihung und Vergebung. Zum Abschluss wurden Rosen für Johanna Humberg niedergelegt.

Es folgten die Stolpersteine in Groß Reken für David Lebenstein, Berta Lebenstein, Salomon Lebenstein und Minna Marta Lebenstein am Surkstamm Ecke Dorfheide, sowie für Rosa Silberschmidt an der Harrierstraße 2, für Hermann Levinstein, Berta Levinstein, Albert Lebenstein und Friedrich Lebenstein an der Harrierstraße 13.

 

Free Joomla! template by Age Themes

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Ok