Ein neuer Blickfang in Hülsten

18.05.2021 Hülsten (bli). Das historische Klassenzimmer in Hülsten ist jetzt fertiggestellt. Am heutigen Dienstagvormittag wurde neben dem Lehrer und der Schülerin noch eine Schulbank mit einem Schuljungen aufgestellt.

Vor beinahe einem Jahr, bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen, bauten Künstler Bernd Streiter und Gießer Klaus Cenkier die Gruppe „Lehrer und Schülerin“ in Hülsten auf. s.a. Reken-erleben-Bericht vom 31.05.2020

Am Dienstag sollte das Wetter nicht so mitspielen, denn es regnete fast ununterbrochen. Aber das hielt die beiden Gäste aus Lenzen und den Mitarbeiter vom Bauhof nicht davon ab, alle Arbeiten sorgsam und genau auszuführen. Vor ein paar Tagen hatte die Gemeinde Reken dafür gesorgt, dass eine Betonplatte unter dem Pflaster liegt. Das vereinfachte und verkürzte die Arbeitszeiten für Aufbau und später Standfestigkeit der Bronze.

Bernd Streiter teilte uns mit, formgebend sei eine historische Schulbank, die ein Atelierbesucher zu Hause in Lenzen noch stehen hatte. Alle Einzelteile und die Holzmaserung wurden auf die Bronze übertragen, sodass die fertige Oberfläche sich wie Holz anfühlt. „Modell für den Jungen standen diesmal mein Sohn Anton, als auch viele andere Kinder. Wichtig war, dass er ein wenig verschmitzt, sympathisch und insbesondere, wie ein typischer Dorfbengel wirkt“, beschreibt der Künstler den Knaben, der auf der Schulbank sitzt und gerade einen Papierflieger steigen lassen will, während der Lehrer mit der Schülerin spricht. Rund ein halbes Jahr lang haben Bernd Streiter und Klaus Cenkier an dem letzten Objekt gearbeitet. „Wir haben hierfür 350 Kilogramm Bronze verarbeitet“, berichtet der Gießer.

Zur ersten Präsentation der fertigen Skulpturengruppe kamen Bürgermeister Manuel Deitert, Bauamtsleiter Josef Wenning, Gottfried Uphoff, vormals Erster Beigeordneter der Gemeinde Reken, Bernd Hensel vom Heimatverein sowie Hermann Josef Benning für den Schützenverein Hülsten. Alle zeigten sich begeistert von dem historischen Klassenzimmer.

„Ich kannte noch den früheren Rektor Josef Groning, das Vorbild für die Lehrerfigur“, erzählte Bernd Hensel. Mit einem Lachen im Gesicht verkündete Hermann Josef Benning, dass er zahlreiche Geschichten aus der Zeit erzählen können, als es in Hülsten noch eine Bauernschafts- oder auch Zwergschule gab. „Wir finden gut, dass mit diesem Objekt daran erinnert wird, dass früher noch acht Schuljahrgänge in ein oder zwei Klassen unterrichtet wurden“, betonte Bernd Hensel.

„Mit dieser Skulpturengruppe wurde für den Ortsteil Hülsten etwas Besonderes geschaffen, an dem zukünftig zahlreiche Spaziergänger und Radfahrer verweilen werden“, hob Bürgermeister Manuel Deitert hervor. Bernd Streiter hatte es sich nicht nehmen lassen beide mit einer kleinen Inschrift auf der Schulbank zu verewigen.

Ebenso Josef Sondermann vom Heimatverein, der mit seinen alten Fotografien zur Gestaltung der historischen Szene beigetragen hatte, findet man auf dem Namensschild des Schulheftes.

Dies sind nur einige wenige Beispiele für die vielen kleinen Elemente, die Bernd Streiter auch diesmal mit eingebaut hat. Jeder, Kinder und Erwachsene, die demnächst das historische Klassenzimmer in Hülsten besuchen, werden immer wieder etwas Neues entdecken.