Porträt: Rahel Foerster
20.08.2020 Groß Reken (bli). Mit Beginn des Schuljahres 2020/21 leitet Rahel Foerster die Michaelschule in Groß Reken.
Die neue Rektorin wurde in der vergangenen Woche offiziell vorgestellt. (s.a. Reken-erleben-Bericht vom 13.08.2020)
Die 41-jährige wuchs in Herten auf. Lehrer war ursprünglich nicht ihr Traumberuf. „Ich wollte erst Architektur studieren. Das Praktikum bei einem Architekten war toll. Doch dann hatte ich mich verunsichern lassen und entschied mich für Kunsttherapie.“ Zuerst schlug sie den pädagogischen Weg ein und begann mit dem Lehramtsstudium auf Primarstufe in Münster. Sie wählte die Schwerpunkte Deutsch, Mathematik und evangelische Religion. Später erhielt sie noch die Zusatzqualifikation für Englisch. Foerster blieb beim Lehramt. „Heute weiß ich, dass das die richtige Entscheidung war.“
Im Anschluss an ihr zweijähriges Referendariat in Münster begann sie im Februar 2007 als Vertretungslehrkraft an der Viktoriaschule in Gronau. Bereits im Dezember erhielt sie eine Festanstellung. Wenige Jahre später übernahm sie nach Abschluss einer entsprechenden Prüfung das Amt der Konrektorin. In dieser Zeit konnte sie viele Erfahrungen sammeln. 2015 wurde Foerster zur Rektorin der Grundschule ernannt. „Ich habe mich dort immer wohl gefühlt,“ berichtete sie. Die Arbeit mit dem Kollegium und der Umgang miteinander sei sehr gut gewesen. „Sie waren offen für Neues, ich durfte viel ausprobieren, aber meine Ideen wurden auch immer kritisch hinterfragt.“ In der Schule nahmen ebenso Jungen und Mädchen mit Förderschwerpunkt am Unterricht teil. Durch die Inklusion waren in den Klassen von starken bis schwachen alle Lerntypen vertreten. Um denen gerecht zu werden, hatte sie das Konzept „Individuelles Lernen mit System“ eingeführt. Es gibt gemeinsame Unterrichtsinhalte, aber jedes Kind darf in seinem eigenen Tempo lernen. Vorteil ist, dass Lehrer genügend Zeit hatben auf die einzelnen Persönlichkeiten einzugehen und ihnen bei Bedarf Zusatzaufgaben stellen können.
Ihre Hauptaufgabe an der Michaelschule in Groß Reken sieht Foerster erstmal darin die Grundschule zu leiten. „Ich kann nicht die Position des Schul- und Klassenleiters gleichzeitig zu 100 Prozent ausfüllen, sondern möchte mich auf einen Bereich konzentrieren.“ Um die Kinder kennenzulernen, wird sie Vertretungs- und Förderunterricht geben. Zusätzlich engagiert sie sich im Personalrat für den Kreis Borken und bis zu den Herbstferien amtiert sie zeitweise in Gronau als Rektorin. „Jetzt zu Beginn führe ich hier in Reken noch viele Gespräche mit Kollegen, Eltern und Institutionen.“ Ihr Ziel ist, auf diesem Weg eine Struktur zu entwickeln, ohne dabei das Alte zu vernachlässigen, die Arbeit zu planen und zu koordinieren. Zu dem Zweck hat sie ein Beratungsteam aus Rektorin, Konrektorin, Schulsozialarbeiterin, Sonderpädagogin und Beratungslehrer gebildet. Dabei steht im Vordergrund die Teambildung zu fördern. Zu ihren ersten Amtshandlungen gehört ebenso der neue Schulhof. Aktuell werden die Vorschläge der Schüler, die sie im Vorfeld schon entwickelt hatten, mit denen der Planungsbüros abgeglichen. Baubeginn soll voraussichtlich in den kommenden Herbstferien erfolgen.
