Leverkusen beendet Borkens Serie

Skurios Wappen EFOhne ihre Kapitänin an Bord spielen die Skurios Volleys nur in Satz eins groß auf und verlieren auswärts mit 1:3

23.01.2023 Leverkusen/Borken (pd). Jede Serie hat einmal ein Ende, auch die Siegesserie der Skurios Volleys.

Insgesamt 14 Mal hat der Vorjahres-Meister in den Ligaspielen der Saison 2022/23 bislang triumphieren können, am Samstagabend aber endete diese Serie in Leverkusen. Die BayerVolleys besiegten den aktuellen Tabellenführer zuhause in der Ostermann-Arena mit 3:1 (15, 25, 25:15, 25:21 und 25:19). Dabei sah es nach einer starken Anfangsphase nicht unbedingt nach einer Niederlage für die Skurios Volleys aus und das Team von Coach Chang Cheng Liu hielt über lange Strecken auch gut mit, nur waren die Gastgeberinnen heute einfach etwas besser drauf.

Man kann durchaus sagen, dass die Skurios Volleys einen gebrauchten Tag erwischten. „Es war schon sehr wild im Vorfeld“, berichtete Co-Trainer Markus Friedrich im Anschluss ans Match. Denn Kapitänin und Führungsspielerin Anika Brinkmann hatte sich zwei Stunden vor Abfahrt für das absolute Spitzenspiel abgemeldet. „So habe ich zusammen mit Chang im Auto eine Stunden Zeit gehabt, um uns etwas Passendes zu überlegen“, berichtete Friedrich. „Und mit Improvisation hast du es gegen solch ein Team schwer.“ Improvisieren musste das Trainer-Team bei der zu besetzenden Position der fehlenden Kapitänin. Johanna Müller-Scheffsky tauschte somit ihr Libera-Trikot, übernahm das Amt der Kapitänin und deren Position. Ermira Kozl’onkov war aus diesem Grund einzige Libera und spielte bis zum Ende durch.

Anfangs lief es aber überraschend rund für die Gäste. Nach ihrem Debut gegen den VCO Berlin stand Mittelblockerin Sandra Hövels heute in der Starting Six, ebenso die 18-jährige Außenangreiferin Anastasija Simiæ. Sie schlug sich als Ersatz für Anika Brinkmann anfangs sehr gut und startete beim 4:2 eine starke Aufschlagserie, die erst bei einer überraschend deutlichen 11:2-Führung für die Skurios Volleys endete. Leverkusen wirkte überrascht und zeigte unerwartete Schwächen in der Feldabwehr sowie im Angriff. Erst in der Crunchtime kamen die BayerVolleys noch einmal besser ins Spiel, sodass Chang Cheng Liu beim 13:22 seine erste Auszeit nahm. Schließlich machte ¯aneta Baran beim 25:15 zugunsten der Skurios Volleys den Sack zu.

Auch der zweite Satz endete 25:15, dieses Mal aber jubelten die BayerVolleys. Mit dem Satzgewinn hellte sich zunehmend die Miene von Coach Dirk Sauermann auf, denn seine Spielerinnen gewannen deutlich an Selbstvertrauen. Starteten die Skurios Volleys noch gut mit 4 Punkten in diesen Satz, so brachte eine Serie von Finja Schul die BayerVolleys zurück ins Spiel. Ab dem 6:5 für Leverkusen spielten die Gastgeberinnen befreiter auf, während sich im Borkener Spiel die Eigenfehler häuften. Diese waren personell unverändert in diesen Satz gestartet. Doch anders als zum Auftakt, klappten viele Angriffe nicht mehr, kam man zunehmend auf dem Spielrhythmus. Auch stand Leverkusens Block deutlich sicherer. Dem 11.7 aus Leverkusener Sicht folgte ein 16:9, und ein 23:12. Auch eine Auszeit von Chang Cheng Liu änderte nichts mehr am recht klaren Ergebnis von 25:12.

Im dritten Durchgang starteten die Skurios Volleys dank einer Aufschlagserie von Sarah Overländer, der späteren MVP des Spiels, denkbar schlecht. Dieser Satz aber sollte auch durch umstrittene Entscheidungen des Schiedsrichter-Gespanns Kathrin Averberg und Sabine Witte geprägt sein. So erhielt Coach Chang Cheng Liu beim 6:1 eine Verwarnung, weil er gegen eine Schiedsrichter-Entscheidung protestierte, da ein Borkener Punktgewinn annulliert wurde. Aufregung gab es beispielsweise auch beim 17:11 als die Leverkusener aus Borkener Sicht mehr Ballkontakte als erlaubt hatten, das Spiel aber nicht unterbrochen wurde. „Wenn man mit dem Rücken zur Wand steht, bekommt man so etwas nicht abgeschüttelt,“, wusste Co-Trainer Markus Friedrich. „Die Mädels haben sich natürlich ein Stück weit davon beeinflussen lassen.“ Trotzdem kämpfte sich Borken auch dank einer erneuten Aufschlagserie von Anastasija Simiæ bis zum 19:19 heran, konnte diesen Kraftakt aber nicht in einen Satzgewinn ummünzen. Ausgerechnet ein Positionsfehler der Skurios Volleys führte zum aus Borkener Sicht bitteren 25:21-Endstand.

Skurios LeverkusenFoto: Nachbesprechung für das Team der Skurios Volleys nach der Niederlage in Leverkusen (Foto: Thomas Hacker)

Satz Nummer vier begann wenig verheißungsvoll, denn schnell liefen die Skurios Volleys einen Rückstand hinter. „Wir haben nach dem ersten Satz zunehmend nachgelassen und damit haben sie uns gekriegt“, meinte Borkens Co-Trainer Markus Friedrich anschließend leicht frustriert. „Somit sind wir zunehmend auseinandergefallen.“ Zwar ließ das Team immer wieder die Qualitäten hervorblitzen, blieb insgesamt aber weit unter den Möglichkeiten. In kritischen Situationen aber fehlte die Kapitänin, die ihre Mannschaft sonst immer mitriss. Nach einer umstrittenen Aktion beim 9:5, als Leverkusens Sarah Overländer einen Ball ins Netz spielte, das Schiedsgericht aber weiterspielen ließ, bekam der protestierende Chang Cheng Liu die gelbe Karte. Auch dieser Satz lieft bei Zwischenständen von 13:10, 16:13, 16:15, 20:15 und 24:18 nicht gerade gut für die Gäste und am Ende war es Lena Overländer, die mit einem kraftvollen Angriff den Matchball nach 27 Minuten zum 25:19 verwandelte. Sarah Overländer erhielt nach Spielende die goldene MVP-Medaille, während bei Borken Fabienne Coenders für ihre starke Leistung die silberne MVP-Medaille in Empfang nehmen konnte.

Für die Skurios Volleys heißt es nun sich auf das Heimspiel gegen den VfL Oythe vorzubereiten. Die Niedersachsen haben ihre letzten sieben Spiele gewinnen können. Zuletzt schickten sie Blau-Weiß Dingden klar mit 3:0 nach Hause.

Text und Foto: Thomas Hacker

 

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