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Portrait: Bernd Hensel 

Bernd Hensel Portrait EF12.03.2020 Reken (bli). Nach 44 Jahren wurde der 1. Vorsitzende des Heimatvereins, Bernd Hensel (70), im Rahmen der Generalversammlung am vergangenen Samstag im Gasthof Schmeling feierlich verabschiedet. Wir haben am Mittwoch mit ihm gesprochen.

 

Als Vorsitzender hat er maßgeblich zu der positiven Entwicklung des Heimatvereins, die Heimatpflege und Geschichtsforschung sowie zur Gestaltung des Orts- und Landschaftsbildes der Gemeinde beigetragen. Dabei aber auch seine Liebe zum Schreiben, dem verfassen von Texten, immer wieder miteingebracht.

Der damalige Vorsitzende Hermann Illerhues suchte einen neuen Schriftführer. Aus diesem Grund fragte er bei der Gemeinde Reken an. Daher wurde der gerade zum Gemeindeinspektor aufgestiegene, 26-jährige Bernd Hensel im Februar 1976 Mitglied des Heimatvereins und im März desselben Jahres zum Schriftführer ernannt.

1977 erschien das erste Heimatwerk mit dem Titel „Das Rekener Land“, herausgegeben von Ludger Kremer, zu der Zeit wissenschaftlicher Assistent an der Universität Antwerpen. „Durch die Recherchearbeiten für das Buch habe ich mich sehr früh in die Geschichte Rekens eingearbeitet,“ erzählte uns Hensel, der sich zuvor als junger Mann nicht so intensiv mit dem Thema beschäftigt hatte.

Bernd Hensel Portrait Buch1

 

 

 

 

 

 

1983 hat er ebenso am Rekener Flurnamenbuch und 1987, anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des Heimatvereins, an dem Bildband „Reken in vergangenen Tagen“ mitgearbeitet.

 

 

 

 

Allein aus seiner Feder entstand zehn Jahre später „50 Jahre Heimatverein Reken“. Mitgewirkt hat Bernd Hensel ebenso an der Chronik zur 1100-Jahr-Feier der Gemeinde Reken und der Chronik der Eisenbahn.

 

 

Die Position des stellvertretenden Vorsitzenden übernahm Bernd Hensel 1991. Vier Jahre später am 18. März 1995 löste er Hermann Illerhues als Vorsitzender des Heimatvereins ab. „Ich sah meine Hauptaufgabe im erstellen von heimatlichen Schriften und Büchern.“ Seit einigen Jahren wurde das Heimatarchiv verstärkt aufgebaut. Dadurch hatte Bernd Hensel die Idee ein Heimatheft herauszubringen mit Geschichten und Bildern aus Reken sowie dem Jahresrückblick. 1995 erschien Heft Nr.1 mit dem Titel „Schwein gehabt“. Der Proaloawend mit Vorträgen und Diskussionen zu historischen Themen plus einer traditionellen, deftigen Speise ist heute noch bei den Rekenern sehr beliebt.

„Wir wollten durch unsere Arbeit auf den Heimatverein aufmerksam machen.“ Dieser Vorsatz wurde in die Tat umgesetzt. 1976 zählte der Verein 270 und heute 540 Mitglieder. Als Leiter des Ordnungsamtes (1982 bis 2011) und als Vorstandsmitglied des Heimatvereins konnte er einiges für die Gemeinde Reken bewirken. Die zahlreichen Ideen, die Bernd Hensel hatte, ließen sich nur durch Arbeitsgruppen verwirklichen. „Es war nicht immer ganz einfach die Aufgaben zu delegieren,“ teilte er uns mit. Das Haus Uphave, das alte Spritzenhaus und die historische Windmühle wurden bereits vom Heimatverein gepflegt und belebt. Es folgten Erweiterungen, wie beispielsweise das Heimatmuseum und der Backofen an der Mühle oder das Feuchtbiotop im Garten des Kötterhauses. Heute sind die geschichtsträchtigen Gebäude in der Mühlengemeinde nicht mehr wegzudenken. Die Räumlichkeiten werden immer gerne für Veranstaltungen des Heimatvereins, für Trauungen oder einfach als Besuchermagnet für Touristen genutzt. Skulpturen wie das „Pröatken an´ne Waaterpumpe“, in Groß Reken, der „Rottenarbeiter“ (Gleisarbeiter) in Bahnhof Reken, der „Axtschleifer mit Lausbub“ auf dem Funkensteen-Plass in Klein Reken sowie der Dorfschullehrer mit Schülerin in Hülsten, die noch in der Bearbeitungsphase sind, verschönern nicht nur das Ortsbild, sondern erinnern auch an die Geschichte des jeweiligen Ortsteiles. „Mein Bestreben war es immer, alle Ortsteile in unsere Arbeit mit einzubeziehen und dort aktiv zu sein.“

HV JHV 2020 BLippe Gruppe

„Wir haben uns ganz bewusst für einen jungen Nachfolger entschieden.“
Am 07. März 2020 wurde Carsten Hösl (45) als neuer Vorsitzender des Heimatvereins von den Mitgliedern einstimmig gewählt.