"Tango nuevo" an einem außergewöhnlichen Ort
27.10.2019 Bhf. Reken (bli). Die Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Kulturarbeit (GWK) war mit ihrer Konzertreihe „Mommenta“ zur Gast bei AS-Drives & Services in Bahnhof Reken. Mit der Gruppe „Ensemble 87“ erlebte am vergangenen Samstag das Publikum einen ganz besonderen Hörgenuss.
Heinrich Schrudde, Geschäftsführer von AS Drives & Services und Dr. Susanne Schulte, Geschäftsführerin der GWK begrüßten die 199 Gäste.
Die GWK präsentiert mit der 17. Auflage von Mommenta fünf klassische Konzerte mit 16 herausragenden Musikern an fünfungewöhnlichen Orten. Neben der Höpinger Kapelle in Rosendahl-Darfeld, WestLotto in Münster, Parador in Coesfeld und Ferro Umformtechnik in Stadtlohn wurde ein Konzertabend in der Werkshalle von AS-Drives & Services angeboten. Das Unternehmen beschäftigt zur Zeit 130 Mitarbeiter und davon 24 Auszubildende. Für diesen Konzertabend haben sie die große Werkshalle, in der normalerweise Getriebe instandgesetzt werden, innerhalb eines Tages aufgeräumt und gesäubert, um die vielen Konzertbesucher empfangen zu können.
Hier trat das „Ensemble 87“ auf. Dazu gehören sieben junge, mehrfach prämierte Musiker aus Deutschland, Ungarn, Slowenien und Russland. Die Gruppe setzt sich zusammen aus dem Saxophon-Quintett mit Lukas Stappenbeck (Sopransaxophon) aus Bocholt, Anze Rupnik (Altsaxophon), Adrian Durm (Tenorsaxophon) und Benjamin Reichel (Baritonsaxophon) sowie dem Akkordeonspieler Krisztián Palágyi und dem Pianisten Sergey Markin. Sie hatten sich an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln kennengelernt. Ihre Musik ist der Tango Nuevo. Diese Stilrichtung beinhaltet die Weiterentwicklung und Synthese der klassischen Tangomusik mit modernen, meist populärmusikalischen Mitteln und die Weiterentwicklung und Variation der Formen und Elemente im Tango Argentino. (Quelle: Wikipedia – Tano Nuevo)
Ein bedeutender Protagonist des Tango Nuevo ist Ástor Piazzolla. Von ihm hat das „Ensemble 87“ drei Werke ausgesucht. Zum einen die Suiten „La Camorra“ und „del Angel“ sowie dem Stück „Contrabajissimo“. Außerdem spielten sie von Vladimir Zubitsky „Omaggio ad Astor Piazolla“ für Akkordeon Solo und von Alberto Ginastera „Danzas Argentinas op.1“ für Klavier Solo.
Die Suite „La Camorra“ in drei Sätzen beschreibt mit seinen Klängen die Welt der neapolitanischen Mafia Camorra. Sei es der Schrei einer Frau im zweiten Teil oder die Verfolgungsjagd im dritten Teil, durch die musikalische Umsetzung wird der Zuhörer mit hingezogen.
Aus der vierteiligen Suite del Angel präsentierte das Ensemble zu Beginn den zweiten Teil „Milonga del Angel“, der die Geschichte eines Engels beschreibt, der, um die Seelen der portenos zu retten, eine Milonga tanzt. Im dritten Teil „La muerte del Angel“ für Saxophon Quartett wird er im Kampf ermordet und im vierten Teil „Resurreccion del Angel“ wird die Auferstehung gefeiert.
In der Pause wurde für die Konzertbesucher ein kleiner Snack und Getränke angeboten.